Die Drogenberatungsstelle Zürich warnt vor extrem reinem Kokain. Immer mehr Menschen beziehen Drogen online.
Kokain
Zürichs Drogeninformationszentrum warnt vor extrem reinem Kokain. (Symbolbild) - keystone

Das Drogeninformationszentrum der Stadt Zürich hat im vergangenen Jahr vermehrt sehr reines Kokain getestet. Ein hoher Kokaingehalt erhöht das Risiko unerwünschter Wirkungen wie Herzrasen, Aggressivität und Angstzuständen.

In ganz Europa gibt es aktuell einen Trend zu stetig steigendem Wirkstoffgehalt beim Kokain. Dieser habe sich auch im vergangenen Jahr fortgesetzt, teilte das städtische Drogeninformationszentrum am Donnerstag mit.

Der hohe Wirkstoffgehalt dürfte mit den Rekordernten in den Anbauländern zusammenhängen.

Trend zur Online-Beschaffung von Drogen

Die 950 Kokain-Proben, die im vergangenen Jahr vom Drogeninformationszentrum getestet wurden, enthielten im Schnitt rund 87 Prozent Kokain. Der höchste gemessene Gehalt lag gar bei 100 Prozent.

Jede fünfte Person, die 2023 Drogen zum Testen vorbeibrachte, hatte diese gemäss dem Jahresbericht des Drogeninformationszentrums online gekauft. Die Substanzen werden dabei hauptsächlich in Darknet-Shops oder über Kanäle wie Telegram besorgt.

Falsche Annahmen über Qualität und Sicherheit

Die Konsumentinnen und Konsumenten würden wegen des professionellen Auftritts häufig davon ausgehen, dass sie qualitativ hochwertige Substanzen kaufen.

Dieser Schein trüge jedoch, warnt das Drogeninformationszentrum. Es gebe häufig Fehldeklarationen und teilweise gefährliche Streckmittel.

Das Drogeninformationszentrum beriet im vergangenen Jahr 3180 Personen und testete ebenso viele Proben. Dies entspricht einer Zunahme von 10 Prozent.

Am häufigsten testete es Kokain (30 Prozent), gefolgt von MDMA (18 Prozent), Cannabis (13 Prozent), LSD (11 Prozent) und Amphetamin (9 Prozent).

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